3. Juli 2024
Pressemitteilung: Gläubiger:innen stimmen für Sanierungsplan der AWO OWL und machen Weg für Neuaufstellung frei
Nach Ablauf üblicher Fristen ist mit der Aufhebung des Eigenverwaltungsverfahren durch das Amtsgericht im August 2024 zu rechnen
Bielefeld, 3. Juli 2024. Die Gläubiger:innen des AWO Bezirksverbands Ostwestfalen-Lippe e.V. (AWO OWL) haben heute in einer Gläubigerversammlung beim Amtsgericht in Bielefeld mit 99,9 Prozent für den vom Spitzenverband vorgelegten Insolvenzplan gestimmt, der eine nachhaltige Sanierung vorsieht. Der Plan war vom Vorstand in enger Abstimmung mit dem Generalbevollmächtigen Andreas Budnik von der Kanzlei AndresPartner und dem Sachwalter Rechtsanwalt Stefan Meyer erarbeitet worden. Der Plan wurde daraufhin vom Gericht noch im Termin bestätigt.
„Wir freuen uns außerordentlich über das positive Votum unserer Gläubiger:innen und die Annahme unseres Plans. Die überwältigende Zustimmung ist ein entscheidender Schritt für unseren Kurs, die AWO OWL zum Wohle der von uns betreuten Menschen für die Zukunft sicher aufzustellen. Das war immer unser Ziel“, sagt Thomas Euler, Vorstandsvorsitzender des Bezirksverbands. In den vergangenen Monaten hatte er mit seinen Kolleg:innen intensiv daran gearbeitet und wesentliche Sanierungsmaßnahmen im Bezirksverband geplant und umgesetzt.
Im Ergebnis kann der ganz überwiegende Teil der Einrichtungen, Angebote und Leistungen unter dem Dach der AWO OWL zukünftig fortgeführt werden. Für eine Vielzahl von Einrichtungen, Angeboten und Leistungen, die zukünftig nicht mehr vom Verband betrieben werden, konnten neue Träger gefunden werden, die den jeweiligen Betrieb fortführen und Mitarbeitende weiterbeschäftigen.
„In den vergangenen Monaten haben wir intensiv mit allen Beteiligten an einer tragfähigen Sanierungslösung gearbeitet. Mit dem jetzt erreichten Ergebnis ist die AWO OWL wirtschaftlich solide aufgestellt und kann gestärkt in die Zukunft gehen“, sagt der Generalbevollmächtigte und Sanierungsexperte Andreas Budnik. Er erklärt, dass der Bezirksverband mit der spätestens Anfang August 2024 durch das zuständige Amtsgericht zu erwartenden Aufhebung des Verfahrens die Eigenverwaltung hinter sich lassen und sich dann wieder vornehmlich seinen Aufgaben der Wohlfahrtspflege widmen kann.
Mit der neuen Aufstellung sichert die AWO OWL mehr als 4.000 Arbeitsplätze sowie wichtige Angebote und Leistungen für die Menschen in der Region Ostwestfalen-Lippe. Vorstand Christoph Lützenkirchen betont, dass der bevorstehende Abschluss der Eigenverwaltung nur dank einer gewaltigen Teamleistung habe erreicht werden können: „In den herausfordernden Zeiten haben unsere Mitarbeitenden einmal mehr bewiesen, dass auf sie zu jeder Zeit Verlass ist. Durch ihren täglichen Einsatz tragen sie dazu bei, unsere wichtige Arbeit als Wohlfahrtsverband fortzusetzen. Darauf sind wir besonders stolz. Nur mit Hilfe aller Mitarbeitenden konnten unsere Sanierungsmaßnahmen in der nötigen Geschwindigkeit umgesetzt werden.“
Der Sachwalter Stefan Meyer zeigt sich ebenfalls erleichtert über das überzeugende Abstimmungsergebnis: „Ich freue mich außerordentlich für die vielen hoch engagierten Mitarbeitenden und ihre Familien, dass die AWO OWL in ihren Strukturen nahezu vollständig zusammengehalten werden konnte und weiterhin als Träger der Wohlfahrtspflege seine Aufgaben in aktuell sehr herausfordernden Zeiten nahezu einschränkungslos wahrnehmen kann. Das hier und heute erzielte Ergebnis ist ganz überwiegend ein Erfolg der Mitarbeitenden, die während des Verfahrens eine bemerkenswerte Leistung und großartige Solidarität an den Tag gelegt haben.”