AWO OWL

Mutter-Kind-Klinik Schanzenberg in Horn-Bad Meinberg schließt zum Ende des Jahres

Die AWO OWL wird die Mutter-Kind-Klinik Schanzenberg in Horn-Bad Meinberg zum 31. Dezember dieses Jahres schließen.

Lange wurden noch Gespräche geführt mit möglichen Interessenten und auch mit der Politik intensiv nach Lösungen gesucht, um eine Schließung zu vermeiden. Allerdings ist der Betrieb der Klinik bereits seit mehreren Jahren nicht mehr auskömmlich. Gleichzeitig besteht ein hoher Investitionsbedarf, um die Einrichtung auf einen aktuellen Stand zu bringen.

„Tatsache ist, dass die Mutter-Kind-Klinik Schanzenberg eine der kleinsten Einrichtungen dieser Art in ganz Deutschland ist und einen der höchsten Tagessätze aufweist“, erklärt Thomas Euler, Vorstandsvorsitzender der AWO OWL. Die Refinanzierungen reichen demnach nicht aus, um die Klinik auskömmlich zu betreiben und auch die hohen Investitionen in eine Sanierung würden nicht refinanziert werden. Die Differenz wurde in den vergangenen Jahren mit Eigenmitteln des Wohlfahrtsverbandes aufgefangen, was angesichts der aktuellen Lage nicht mehr möglich ist. „Wir wissen noch nicht, was an Energiekosten auf uns zukommt und die Inflation macht die Situation noch angespannter.“

Der Kurbereich befindet sich im Allgemeinen schon seit längerer Zeit in einer schwierigen Situation. „Das haben wir sehr deutlich bei der Suche nach möglichen anderen Trägern gemerkt, die den Schanzenberg hätten übernehmen können. Namhafte, auf den Kurbereich wirklich spezialisierte Träger waren dabei, die ihr Verständnis für unsere Situation ausgedrückt haben und gleichzeitig aufgrund der allgemeinen schwierigen Lage abgesagt haben“, so Euler. „Für uns ist die Schließung des Schanzenbergs auch das Ende im Bereich der Kuren, was wir sehr bedauern. Gerade in diesen schweren Zeiten wäre es dringend notwendig, belasteten Familien einen Ort der Erholung und des Rückzugs zu geben, gestützt mit professioneller Hilfe. Nur, wenn wir diese Notwendigkeit an die Politik kommunizieren, kann ein Umdenken entstehen.“

Für die noch vorhandenen Mitarbeitenden ist das Gehalt sicher. „Gerne möchten wir den Kolleg*innen bei der AWO OWL eine Alternative anbieten und werden dies gemeinsam mit den Beteiligten prüfen“, erläutert Euler das weitere Vorgehen.

Die AWO OWL hatte im August dieses Jahres darüber informiert, mehrere Einrichtungen aufgrund unterschiedlicher struktureller Defizite entweder an andere Träger abgeben oder schließen zu müssen. Hintergrund sind unter anderem die nicht auskömmlichen Refinanzierungen durch Bund, Land oder Kommunen. Für die Mutter-Kind-Klinik Schanzenberg in Horn-Bad Meinberg wurden rund 50 mögliche Träger angeschrieben und mit mehreren intensive Gespräche geführt. Auch die Politik wurde involviert, jedoch gab es zuletzt keine alternative Lösung.